Aktuelles
Familienstiftung unterstützt Marte-Meo Fortbildung
Tagesmütter erhalten Zertifizierung
Fortbildungen sind ein wichtiger Bestandteil, um Wissen weiter zu entwickeln und gezielter arbeiten zu können. Auch in therapeutischen und pädagogischen Berufen gehören Lehrgange und Schulungen zum Alltag. Einige Tagesmütter aus Ladbergen haben an einer Marte Meo-Fortbildung teilgenommen. Finanziell unterstiitzt wurde der Lehrgang von der Familienstiftung.
»Es wird bei dieser Methode nicht da rauf geschaut, wel che Defizite das Kind hat, sondern es wird vielmehr auf die Fähigkeiten geblickt«
ElsbethHoltkamp-Haarlammert
Die Familienstiftung mit Jürgen Decker und Katja Huneke (v.l.), unterstützte die Teilname der Ladberger Tagesmütter am Marte-Meo-Lehrgang unter der Leitung Elsbeth Holtkamp-Haarlammert (vierte v.l., vorne) mit 1200 Euro. Foto: Anne Reinker
Das Verhalten der Kinder wird nach der Marte Meo Methode in Video-Aufzeichnungen festgehalten und nach der Betreuung durch die Tagesmutter reflektiert. ,,Es wird bei dieser Methode nicht darauf geschaut, welche Defizite das Kind hat, sondern es wird vielmehr auf die Fahigkeiten geblickt", erläutert Elsbeth Holtkamp Haarlammert, die Marte Meo vor 15 Jahren von der Entwicklerin Maria Aarts in den Niederlanden erlernt hat. Seitdem hat sie viele Gruppen unterrichtet und mit dazu beigetragen, dass die Teilnehmerinnen nach 40 Unterrichtsstunden ihr Zertifikat erhalten.
Maximal vier Minuten dauert eine Aufzeichnung am Tag.,,In dieser Zeit wird schon viel sichtbar", weiß Elsbeth Holtkamp-Haarlammert.
Werde im Alltag eher negatives Verhalten des Kindes wahrgenommen, erkenne man in der Nachbetrachtung in den Sequenzen das Positive. ,,Das kann man dann den Eltern auch ganz toll aufzeigen", stellt Teilnehmerin Ramona Hüwelmann fest.
Das Konzept habe den Vorteil, dass es Ruhe in den Alltag bringe, ist Daniela Richter überzeugt. Man könne sich besser auf das Kind konzentrieren, weil man nicht darauf achten müsse, welche Auffälligkeiten es habe. Da in der Regel bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreut würden, biete Marte Meo bessere Möglichkeiten in der Nachbereitung. ,,Auch Tage spater kann man das noch reflektieren", macht Daniela Richter deutlich. Das lasse auch Zusammenhänge besser erkennen. Die Auswertung der Filme und die anschließende Umsetzung, die den Tagesmüttern einiges an Umgewöhnung im Umgang mit den Kindern abverlangt, stehen im Vordergrund des Programms.
Sind die Stärken eines Kindes erkannt, ist durch die Umsetzung des Marte Meo-Konzeptes eine bessere Förderung möglich. Die Signale sowie Initiativen der Kinder werden besser wahrgenommen stellt Elsbeth Holtkamp-Haarlammert fest. Man könne sich die Welt aus der Ebene des Kindes anschauen. Dabei werde großer Wert auf die Mitbestimmung gelegt und so das Kind in Fähigkeiten wie Verantwortung, Gemeinschaftssinn und Lösung von Problemen gefordert. Marte Meo wird übrigens nicht nur bei Kindern, sondern bei Menschen aller Altersklassen angewandt und wird mit ,,aus eigener Kraft"' übersetzt.
Die Eltern, die der Anwendung des Konzeptes zustimmen müssen, ,,sind sehr offen dafür'", berichtet Ramona Hüwelmann. Sie hat ebenso wie Daniela Richter, Oxana Welk, Tatjana Nabrotzky sowie Nicole Da Soller (Hörstel) ihr Zertifikat erhalten.
Die Familienstiftung unterstützte die Fortbildungsmaßnahme mit 1200 Euro. ,,Der Lehrgang trifft den Kern dessen, wofiir die Familienstiftung steht", begründet dies Jürgen Decker, der sich mit Katja Huneke ein Bild vom Konzept machte.
Quelle: Westfälische Nachrichten Lengerich
Marte Meo: Practitioner-Zertifikate übergeben
Signale von Kindern lesen lernen
Von Joke Brocker
Lengerich. An den vier städtischen Grundschulen hält die Stadt Lengerich neben der Betreuungsform der Verlässlichen Schulzeit auch die Betreuungsform der Offenen Ganztagsschule vor.
Angesichts der zu erwartenden Nachfrage und der Tatsache, dass alle Kinder, die von ihren Eltern zum kommenden Schuljahr für die OGS an einer der vier Grundschulen angemeldet worden sind, auch einen Platz bekommen sollen, wie auch angesichts des ab 2026 bestehenden Rechtsanspruchs, nimmt die Stadt viel Geld in die Hand. Für bauliche Maßnahmen wie auch für zusätzliches Personal.
Und sie legt Wert auf Qualität, wie Jutta Lindemann, stellvertretende Fachdienstleiterin Schule, Sport und Kultur, im Gespräch mit dieser Zeitung betont. Daher hat die Stadt eine Marte Meo Practitioner Fortbildung für OGS-Mitarbeiterinnen aus allen vier Grundschulstandorten angeboten und finanziert.
Marte Meo ist eine von Maria Aarts entwickelte, videounterstützte Methode zur Entwicklungsunterstützung.
Anhand der Videoaufnahmen lernen Eltern, Angehörige und Fachkräfte die Signale eines Kindes zu lesen, um diesem die Möglichkeit zu geben, entsprechend dem eigenen Entwicklungstempo ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen aufzubauen, das letztlich Basis für Kontaktaufnahme, Spielfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Ausdauer und Konzentration ist. „Ziel war es, die Qualität an allen Standorten weiter zu verbessern und so die wachsenden Ansprüche im Betreungsalltag zu meistern“, erläutert Jutta Lindemann.
Der insgesamt sechs Seminartage umfassende Basiskurs „Marte Meo Practitioner“ unter der Leitung von Elisabeth Holtkamp-Haarlammert ist am Wochenende mit der Verleihung der Marte Meo Practitioner Zertifikate zu Ende gegangen. Erhalten haben diese Nicola Glindmeyer, Catrin Rogge, Jeannette Rink (alle OGS Stadt), Kirsten Natzen, Alea Grave (beide OGS Stadtfeldmark), Julia Sommavilla, Marlene Stevens, Uta Tebbe (alle OGS Hohne) sowie Silke Petertönjes, Nathalie Braquet, Helena Albrecht, Marina Plogmann und Fatma Tükenmez (alle OGS Intrup).
Quelle Westfälische Nachrichten Lengerich